Jahresausflug nach Vals GR


Termindetails


vals_24180 Personen aus Lech, Laterns, dem Großen und Kleinen Walsertal machten sich am 6.9.2008 auf nach Vals in Graubünden. 1982 war die VWV bereits einmal auf Besuch in Vals, woran sich einige Teilnehmer noch erinnern konnten.

Vals (1252 m ü. M.) ist mit 153 km² flächenmäßig die drittgrößte Gemeinde des Kantons Graubünden. Das 900-Seelen-Dorf liegt ganz hinten im Talkessel des Lugnez; Val Lumnezia, das Tal des Lichts, sagen die talauswärts siedelnden Rätoromanen der Surselva. Der Name Vals kommt nicht vom Begriff Walser, sondern von Val St. Peter, wie die Romanen den Walserort heute noch nennen.

Die Therme Vals und das Valser Wasser haben den Ort berühmt gemacht. Die Therme, aus der 30° C warmes Tiefenwasser sprudelt, gehört der Gemeinde. Das Hotel Therme lädt zu Wellness ein. Funde aus der Römerzeit legen nahe, dass auch die Römer die Quellen schon nutzten. Das Valser Wasser ist heute weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt.

Was den Ausflug besonders gelungen machte, waren die detaillierten Ausführungen des pensionierten Lehrers Alfred Rieder: Da erfährt man vom Schuhmachermeister Beng, der im 97. Lebensjahr an seiner Schuhmacherwerkstatt einen handgeschriebenen Zettel anbrachte „Die Werkstatt ist von nun an geschlossen!“ Weit über hundert Jahre wurde er alt und die Werkstatt kann heute noch besichtigt werden, in der er seinen Enkeln nach dem „Geschäftsschluss“ Schühlein schusterte.

Auf dem Hof Leis – die Valser sagen Fleis („uf Leis“) – steht die Kapelle zu St. Jakob. Bei der Restauration der Fresken wurden Stifternamen mit Hauszeichen entdeckt. Hauszeichen, deren Zuordnung zu den Höfen bis dahin vergessen waren, konnten identifiziert werden.

Das Gestein in Vals ist schieferiger Gneis. Im Süden wölbt sich Granit auf, im Norden des Lugnez brüchiger Schiefer. Der Valser Gneis ist ein starkes, schweres Gestein. Fast alle Häuser sind damit gedeckt. Ein Hausbesitzer versichert, dass sein Dach 500 Jahre alt ist. Es besteht eine Gemeindeverordnung, die die Deckung jeden Daches mit dem Valser Gneis vorschreibt. Es gibt kaum Ausnahmen.

Wie bei der Therme und dem Valser Wasser schätzt man auch beim Valser Skigebiet Exklusivität. Die Schlepplifte führen bis auf 3000 m und sind bis weit in den Frühling schneesicher.

Das Wetter war launisch, warme Windböen, ein leichter Regenguss, plötzlich wärmende Sonnenstrahlen.

Nach einem abschließenden Besuch des Museums machten sich die Voralberger Besucher auf den Heimweg. Es war ein Ausflug mit vielen gelungenen Facetten, die bis daheim Gesprächsstoff waren.