Warth

Bürgermeister

Stefan Strolz

Kontakt

Warth 32
6767 Warth
T: +43 5583 3515 14
M: bm@warth.at

Ortsvertreter der VWV

Gebhard Fritz

Kontakt

Warth 56
A-6767 Warth
T: +43 5583 2716 oder +43 664 504 7840
haus@alpinwarth.at

Allgemeines

Lage

Warth am Arlberg liegt idyllisch eingebettet auf 1.494 Metern Seehöhe, umgeben eines beeindruckenden Bergpanoramas. Zudem fungiert Warth als Verbindungsort zwischen dem Bregenzerwald (über den Hochtannbergpass), der Gemeinde Lech (im Winter mit Straßensperre) und dem benachbarten Tiroler Lechtal.

Fläche: 19,34 km²
Bevölkerung: 180 Einwohner

Gemeindegliederung

Warth, Teschenberg, Bildegg, Arud, Wolfegg, Hochkrumbach

Geschichte

Die Geschichte von Warth am Arlberg reicht weit zurück und ist von bedeutenden Ereignissen geprägt. Erstmals wurde das Gebiet der Gemeinde Warth im Jahr 1059 in einer Schenkungsurkunde erwähnt, denn um 1059 schenkte Kaiser Heinrich IV. ein großes Jagdgebiet rund um den Widderstein an den Bischof von Augsburg, zu dessen kirchlichem Hoheitsgebiet die Gegend bis 1816 gehörte.

Zwischen 1280 und 1300 kam es zur Besiedlung durch die Walser, die aus dem schweizerischen Kanton Wallis stammten. Die Walser erhielten das Land als Lehen von den schwäbischen Grundherren gegen einen geringen Naturalzins. Sie erhielten außergewöhnliche Rechte und Freiheiten, um die ausgedehnten Wald- und Alpgebiete in extremer Höhenlage zu bewirtschaften. Diese abgelegenen Berggegenden bewahrten die alte Walserart in Sitte, Sprache und Namen bis in die neuere Zeit. Besonders bedeutend war das Zugeständnis der Selbstverwaltung und der niederen Gerichtsbarkeit. Das Walsergericht Tannberg umfasste ursprünglich die Gemeinden Lech, Warth, Hochkrumbach, Schröcken und Mittelberg und hatte seinen Sitz meistens im Hauptort Lech.

Im Jahr 1451 eroberte Erzherzog Sigismund von Österreich, auch „der Münzreiche“ genannt, den Tannberg mit Gewalt. Die Walser verloren ihre alten Rechte und wurden der Herrschaft Bregenz zugeteilt. Erst um 1500 nach den Appenzellerkriegen erhielten sie ihre ursprünglichen Rechte und Freiheiten von Kaiser Maximilian I. von Habsburg zurück.

1602 wurde die Pfarrkirche durch Vergrößerung einer bereits bestehenden Kapelle erbaut. Bis dahin gehörte die Gemeinde zur Pfarre Lech. Von 1895 bis 1897 erfolgte ein großer Um- und Zubau, bei dem der Turm um 6 Meter erhöht wurde. Die Parzellen Lechleiten und Gehren gehörten zum Ehrenberger Gericht und zur Pfarrei Holzgau, bzw. früher zur Pfarrei Elbigenalp. Diese Parzellen strebten von Anfang an zur Pfarrei Warth und halfen daher auch beim Bau der ersten Kirche. 1626 kam es zur Ablöse von Ehrenberg. Gehren und Lechleiten gehören kirchlich zwar zu Warth, sind politisch aber der Gemeinde Steeg in Tirol zugeordnet.

Bis zur Fertigstellung der Lechtalbundesstraße im Jahr 1908 lag Warth sehr abgeschieden und lebte ausschließlich von Milchwirtschaft und Viehzucht. Es bestand bis zur Eröffnung der Arlbergbahn (1884) ein reger Warenverkehr mit dem Allgäu, insbesondere mit der Gegend um Oberstdorf. Ein großes Zollgebäude in Lechleiten erinnert noch heute daran.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:

Die Gemeinden Warth und Schröcken sowie das gesamte Tannberggebiet sind tief von der reichen Walser Kultur geprägt. Altehrwürdige Baudenkmäler, stattliche Walser Heimaten und die fortlaufende Pflege des Brauchtums, insbesondere die Beibehaltung der Sprache „s’Walserdütsch“, sind Zeugnisse der Besiedlung durch die Walser aus dem Kanton Wallis in der Schweiz.

Die Walser Kultur wird lebendig gehalten, vor allem in den örtlichen Vereinen. Trachtenvereine, der Musikverein Schröcken und die Alphorngruppe „Wartherhorn“ sind nur einige Beispiele, in denen das Zusammengehörigkeitsgefühl von Alt und Jung von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Durch verschiedene Ausstellungen und Buchveröffentlichungen wird die Walser Kultur für Einheimische und Besucher gleichermaßen greifbar und anschaulich gemacht. Diese Bemühungen tragen dazu bei, die reiche Tradition und Geschichte der Walser in Warth, Schröcken und im gesamten Tannberggebiet lebendig zu erhalten und zu würdigen.

Kirchen und Kapellen

Pfarrkirche Warth

Die römisch-katholische Pfarrkirche hl. Sebastian ist ein bedeutendes religiöses und historisches Bauwerk in der Gemeinde Warth am Arlberg im Bezirk Bregenz, Vorarlberg. Die Kirche, die dem Heiligen Sebastian gewidmet ist, gehört zum Dekanat Hinterwald in der Diözese Feldkirch. Als ein geschütztes Denkmal ist die Pfarrkirche ein herausragendes Beispiel für die sakrale Architektur in der Region. Ihr Bau und ihre Geschichte spiegeln die religiöse und kulturelle Bedeutung wider, die sie für die Gemeinschaft von Warth und darüber hinaus hat.

Simmel Kapelle „St. Jakobus“

Seit dem Jahr 1550 thronte bereits eine Kapelle mit einem herrlichen Ausblick über die Passhöhe, und machte den Ort zu einem ganz besonderen Wallfahrtsziel. Im Jahr 1678 wurde das Kirchlein schließlich dem Heiligen Jakobus geweiht, dem Schutzpatron der Lastenträger, Pilger und Wallfahrer. Jedes Jahr fanden feierliche Gottesdienste zu den Festtagen des Jakobus, des Laurentius und des Bartholomä statt.

Weltfriedenskreuz am Simmel

Das Weltfriedenskreuz am Simmel ist eine bemerkenswerte Stätte von globaler Bedeutung und zählt zu den wenigen Weltfriedenskreuzen weltweit.

Kapelle Gehren „Hl. Nikolaus und Kapelle Lechleiten „Hl. Wendelin“

Obwohl Gehren und Lechleiten ursprünglich zur Pfarre Holzgau gehörte und dies einen langen Kirchgang mit sich brachte, beteiligten sich die Bewohner dennoch am Unterhalt des Warther Pfarrhofs und an der Errichtung sowie dem Erhalt der Kirche. Diese engagierte Unterstützung wurde schließlich im Jahr 1626 mit der kirchlichen Eingemeindung belohnt. Im 19. Jahrhundert wurde dann die Kapellen erbaut.

Bürstegg

Die alte Walsersiedlung zwischen Warth und Lech am Arlberg, gelegen unterhalb des imposanten Karhorns auf 1.715 m Seehöhe, war im 19. Jahrhundert ein lebendiges Dorf mit bis zu 13 Häusern und einer kleinen Kirche. Doch am Anfang des 20. Jahrhunderts entschieden sich die letzten Bewohner aufgrund der herausfordernden Lage im alpinen Gelände dazu, den Weiler zu verlassen. Heute wird dieser geschichtsträchtige Ort als Alpe bewirtschaftet und ist ein beliebtes Ziel für Wanderer.

Walserhus

Das Walserhus in Warth ist ein beeindruckendes Zeugnis vergangener Zeiten und stammt noch aus dem 15. Jahrhundert. Als das älteste Gebäude im Ort fasziniert es Besucher mit seiner authentischen Ausstrahlung und seiner Geschichte. Der sonnengebrannte Holzblockbau, errichtet auf einem soliden Sockelgeschoss aus Stein, ist ein herausragendes Beispiel für die hohe Bau- und Zimmermannskunst der Walser. Das Walserhus steht nicht nur als architektonisches Juwel, sondern auch als lebendiges Erbe vergangener Generationen, die mit ihrer Handwerkskunst und ihrem Wissen dieses beeindruckende Bauwerk geschaffen haben. Es ist ein Ort, der die Geschichte und die Traditionen der Walser in Warth bewahrt und den Besuchern einen Einblick in vergangene Zeiten ermöglicht.

Vereine

Trachtenverein

Die Vielfalt der Trachten in Vorarlberg spiegelt die reiche kulturelle Tradition und Vielfalt der Region wider. Die Tannberg-Tracht, getragen von den Einwohnern der Walsergemeinden Warth, Schröcken und Lech, ist ein stolzes Symbol lokaler Identität und Tradition. Sie wird besonders zu feierlichen Anlässen wie kirchlichen Festen, Feiern und familiären Ereignissen wie Hochzeiten und Taufen getragen.

Alphorngruppe Wartherhorn

Die Alphorngruppe „Wartherhorn“ aus Warth mag zwar erst im Jahr 2015 gegründet worden sein, doch sie hat bereits eine beeindruckende Sammlung typischer Musikstücke in ihrem Repertoire. Ihre kunstvollen Darbietungen sind ein Genuss für Augen und Ohren und begeistern das Publikum bei verschiedenen Anlässen. Gekleidet in der traditionellen Tannberg-Tracht und mit ihren imposanten Alphörnern bewaffnet, präsentieren die 11 festen Mitglieder der Gruppe eine faszinierende Kombination aus Klang und Tradition. Jedes Mitglied der Gruppe ist tief mit der Gemeinde Warth verwurzelt und fühlt eine starke Verbundenheit mit der kulturellen Identität der Region. Ihre Musik ist nicht nur eine Hommage an die Tradition, sondern auch eine lebendige Interpretation der lokalen Kultur, die das Erbe der Walsergemeinden ehrt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Fremdenverkehr begann bald nach dem Ersten Weltkrieg. Pfarrer Essl – selbst ein begeisterter Sportsmann – erwarb sich dabei bemerkenswerte Verdienste. Mit Erlaubnis des Bischofs und der weltlichen Behörden eröffnete er 1924 das Gasthaus „Pfarrhof“, das er bis zu seinem Weggang 1928 vorbildlich führte. Zu dieser Zeit gab es keine einzige Gaststätte mehr, daher waren die Aktivitäten des Pfarrers sehr willkommen. Auf seine Initiative besuchte Otto Fritz einen Ausbildungslehrgang für Skilehrer. So kam es dann 1928 zur Gründung der Skischule Warth und damit zu einer Belebung des Fremdenverkehrs. Mitte 1928 wurde das Berghotel „Biberkopf“ eröffnet. Zur gleichen Zeit entstand das Gendarmeriegebäude. 1933 wurde ein eigenes Postamt eröffnet. Bis dahin gab es nur eine Postablage.

Die günstige Entwicklung des Fremdenverkehrs und der Gemeinde kam 1933 plötzlich zum Stillstand, als das nationalsozialistische Deutschland die 1000-Mark-Sperre gegenüber Österreich einführte, was praktisch einer Grenzsperre gleichkam. Die Bevölkerung war von 1933 bis 1937 wieder fast ausschließlich auf die bergbäuerliche Landwirtschaft angewiesen und lebte unter großen Entbehrungen in Bescheidenheit und zum Teil in Armut, beinahe wie ein Jahrhundert zuvor. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es bald zu einem neuen wirtschaftlichen Aufschwung, besonders nachdem die Hochtannbergstraße im Jahre 1957 fertiggestellt war. 1953 erfolgte der Bau des ersten kleinen Skilifts. 1964 wurde der erste Sessellift eröffnet. Schuldirektor Meinrad Hopfner, von 1960 bis 1992 Bürgermeister und 35 Jahre erfolgreicher und beliebter Lehrer der einklassigen Volksschule, erwarb sich große Verdienste um den wirtschaftlichen Aufschwung der Gemeinde. 1986 wurde er zum Ehrenbürger ernannt. Meinrad Hopfner starb nach langer schwerer Krankheit im Jahre 1994 und fand seine letzte Ruhestätte in Warth.

Pfarrer Johann Müller aus Blons war der erste Skifahrer am Tannberg. Er hatte sich 1895 ein paar Skier aus Schweden beschafft und heimlich in der Nacht das Skifahren geübt, um nicht gesehen und ausgelacht zu werden. Nachdem er es einigermaßen gekonnt hatte, fuhr er mit seinen Skiern hinüber nach Lech und zeigte es seinem Lecher Pfarrkollegen.

Der tarifmäßige Zusammenschluss der Skilifte Schröcken und Skilifte Warth erfolgte 1980. Ab da an war es das drittgrößte Skigebiet in Vorarlberg! 2003 wurden 5 neue Bahnen im Skigebiet Warth-Schröcken errichtet. Der 2er-Sessellift Jägeralpe wurde zur kuppelbaren 6er-Bubble-Bahn. Der Schlepplift Hochalp wurde zur 4er-Sesselbahn. Der 4er-Sessellift Salober wurde zur kuppelbaren 6er-Bubble-Bahn. Der 2er-Sessellift Auenfeld wurde zur kuppelbaren 6er-Bubble-Bahn und neu dazu kam ein 4er-Sesselift im Auenfeld.

Erfolge durch Warther Skisportler

Wiltrud Drexel

1970 Siegerin bei der Österr. Alpinen Meisterschaft
1974 Siegern bei der Österr. Alpinen Meisterschaft
1976 Siegerin bei der Österr. Alpinen Meisterschaft und viele andere Erfolge
1972 Olympische Winterspiele in Sapporo/Japan – Bronzemedaille im Riesenslalom
1974 Weltmeisterschaft in St. Moritz – Bronzemedaille in der Abfahrt

Hubert Strolz

1982 Europacup Gesamtsieger
1988 Olympische Winterspiele in Calgary – Goldmedaille in der Kombination – Silbermedaille im Riesen-Slalom – Vierter Platz im Super G 

Johannes Strolz

2018 Europacup Gesamtsieger
2022 Gold bei den Olympischen Winterspielen in Peking in der Alpinen-Kombination
2022 Gold bei den Olympischen Winterspielen in Peking im Mannschaftswettbewerb
2022 Silber bei den Olympischen Winterspielen in Peking im Slalom

„Ich habe die Chronistenaufgabe von meinem Vater übernommen, der diese von meinem Großvater übernommen hat.“.“

Gebhard Fritz - Fachbeirat und Chronist der Walserheimat für Warth