Chronik 2024 St. Gerold

Das Jahr 2024 in der Gemeinde St. Gerold

Das Jahr 2024 in der Gemeinde St. Gerold war geprägt von einigen Veränderungen, welche für viel Gesprächsstoff in der Bevölkerung sorgten und zu teilweise sehr gereizten Stimmungen führten. Wie leider in der ganzen Welt, kann diesbezüglich in St. Gerold nicht wirklich von einem friedlichen Jahr die Rede sein.

Gemeindepolitik und Ortsentwicklung

Ein sehr turbulentes Jahr 2024 musste für die Gemeindepolitik in St. Gerold verzeichnet werden. Große inhaltliche Auffassungsdifferenzen und gegenseitige Vorwürfe führten zu mehreren Rücktritten in der Gemeindevertretung. Trauriger Höhepunkt aller Uneinigkeiten war die Verschiebung der dringendst notwendigen Sanierung des St. Gerolder Schulhauses, obwohl dem Projektstart im Sommer 2024 von behördlicher Seite eigentlich nichts mehr im Wege gestanden wäre. Im Hinblick auf die Gemeindevertretungswahlen im Frühjahr 2025 war bis Ende 2024 noch keine Nachfolgekandidatin beziehungsweise kein Nachfolgekandidat für den scheidenden Bürgermeister Alwin Müller in Aussicht.

Sowohl bei den EU-Wahlen im Juni, als auch bei den Landtagswahlen im Oktober setzte sich ein mittlerweile langjähriger und sehr auffälliger Trend in St. Gerold fort: Im landesweiten Vergleich der Wahlergebnisse positionierte sich die Wählerschaft der Gemeinde auffallend deutlich weiter rechts der Mitte als der Durchschnitt.

Für das St. Gerolder „Geroldshus“ (Gemeindesaal) konnte eine neue Wärmepumpe installiert werden. Der große Vorteil liegt dabei darin, dass der Überschuss der gemeindeeigenen Stromproduktion nun optimal dafür genützt werden kann.

Pfarre und Propstei St. Gerold

Nach 30 Monaten intensivster Bauphase konnte das Jahrhundertbauprojekt „Sanierung historisches Haupthaus“ der Propstei St. Gerold Anfang März abgeschlossen werden. Im Beisein vom Einsiedler Abt Urban Federer fand die feierliche Einweihung am Patrozinium des hl. Gerold am 19. April statt. Die gelungene Sanierung war mit ein Grund, dass es die Propstei St. Gerold sogar in die landesweite Vorausscheidung der ORFSendung „9 Plätze – 9 Schätze“ schaffte.

Die Propsteikirche von St. Gerold durfte im Laufe des Jahres einige Veränderungen erfahren. Im April wurden die Sitzbänke entfernt und durch Stühle ersetzt. Somit können nun auch große Gottesdienste im gemeinschaftlichen Halbkreis stattfinden, wobei ein mobiler Holzaltar zentral und „auf Augenhöhe der Menschen“ positioniert werden kann. Der bisherige Steinaltar wurde im Dezember aus dem Kirchenraum herausgenommen. Im großzügigen Chorraum wurde eine spirituelle Wohnecke (ähnlich einem Herrgottswinkel) eingerichtet, welche Gläubige und Suchende zum Verweilen, Beten und zum Austausch einlädt. Somit kann der Kirchenraum zukünftig vom Gottesdienst bis zur kulturellen Veranstaltung mit größter Flexibilität eingesetzt werden. Ein Novum ist zudem, dass die Gottesdienste in der kalten Jahreszeit ins angrenzende Atrium der Propstei verlegt werden, wo bei angenehmsten Zimmertemperaturen und stimmigem Ambiente Gottesdienst gefeiert werden kann.

Neugestalteter Innenbereich der Probsteikirche St. Gerold
Neugestaltung der Propsteikirche. Foto: David Ganahl

Gesellschaftliche Ereignisse, besondere Vorkommnisse

Die bauliche Vergrößerung des Sporthauses konnte im Frühjahr 2024 abgeschlossen werden. Die offizielle Eröffnung fand am 7. September im Rahmen eines kleinen Zeltfestes beim Sportplatz statt, zu welchem alle freiwilligen Helfer und Sponsoren eingeladen wurden.

vergrößertes Sporthaus von St. Gerold
Sporthaus St. Gerold. Foto: Florent Wulz

Bei der alpinen Walser Schülermeisterschaft konnte Enya Behmann den Titel der Walser Schülermeisterin 2024 einfahren.

Der Obst- und Gartenbauverein durfte im Frühjahr 2024 den Bestand von stolzen 90 Jahren feiern. Zusammen mit der Bevölkerung feierte das Team um Obmann Claudio Nigsch im Geroldshus.

Einen Generationenwechsel konnte im St. Gerolder Lädile verzeichnet werden. Die beiden treuen Verkäuferinnen Judith Burtscher und Ida Müller, welche durch ihre jahrzehntelange Arbeit zu einer richtigen Institution für das St. Gerolder Lädile geworden sind, wurden gemeinsam in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Mit der Erweiterung beziehungsweise der Einrichtung der Güterweggenossenschaft Plansott wurden die Weichen für eine geregelte Instandhaltung der Alpzufahrten gestellt.

Im Bereich der Propstalpe kam es im Sommer 2024 auch im Gemeindegebiet von St. Gerold erstmals zu einem Wolfriss, dem mehrere Ziegen zum Opfer fielen.

Mit dem bunten Abend der Funkenzunft, mit dem Gauditurnier des Sportvereins sowie mit dem Oktoberfest der Ortsfeuerwehr fanden die bereits zur Tradition gewordenen geselligen Veranstaltungen in der Gemeinde auch in diesem Jahr ihre routinemäßige Fortsetzung. Mit dem Event „Cilli beats“, speziell für Jugendliche und Junggebliebene, setzte auch der Musikverein einen Akzent für das Dorfleben in der Gemeinde. Abgerundet wurde der Veranstaltungsreigen mit einem Adventtreff beim Dorfbrunnen, organisiert von der Gemeinde.

Gemeindebevölkerung

Aktuell zählt die Gemeinde St. Gerold mit Haupt- und Nebenwohnsitzen 384 Einwohner. Mit 20 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2024/25 wird die Volksschule St. Gerold weiterhin einklassig geführt.

Geburten

Alicia Kasseroler, Eltern Christine und Mathias Kasseroler
Jonas Rangger, Eltern Lisa Rangger und Rene Burtscher
Erik Wechselberger, Eltern Denise und David Wechselberger

Hochzeiten

Nicole Türtscher und Andreas Burtscher
Michaela Katschitsch und Gottlieb Burtscher
Sabrina Burtscher und James Burtscher
Theresia Studer und Florian Jestl

Jubiläen

Erna Katschitsch, 95 Jahre
Manfred Burtscher, 80 Jahre

Sterbefälle

Margareta (Gretl) Burtscher (81 Jahre)
Zäzilia (Cilli) Erhart (92 Jahre)
Alfons Nigsch (96 Jahre)
Daniel Hartmann (93 Jahre)
Maximilian (Max) Wulz (77 Jahre)


David Ganahl