Dünserberg

Bürgermeister
und Ortsvertreter der VWV

Walter Rauch

Kontakt:

Montanast 22
6822 Dünserberg
T: +43 5524 2411 11
M: gemeinde@duenserberg.at

Allgemeines

Gleich einem Sonnenbalkon liegt Dünserberg in 1.000 bis 1.300 m Höhe am Hochgerachabhang im oberen Walgau. Die typische Walser Streusiedlung umfasst 5,55 km2. In den Ortsteilen Schnifisberg und Dünserberg sind 61 ständig bewohnte Häuser, in denen derzeit 155 Einwohner leben. Die ruhige, sonnige Lage, die gute Luft und der herrliche Ausblick auf die gleißenden Schneefelder im Rätikon und die Gletscherhäupter der Silvretta und Verwallgruppe begeistern den Naturfreund und Erholungssuchende. Im Westen begrenzen die Säntisberge das herrliche Panorama.

Geschichteduenserberg

Das heutige Gemeindegebiet wurde um 1300 von den aus dem Westschweizer Kanton Wallis stammenden Wallisern besiedelt. Diese zogen aber nicht in ein völlig unbewohntes Gebiet, sondern ließen sich neben den hier bereits ansässigen Gotteshausleuten von St. Gerold und den Eigenleuten der Freiherren von Brandis aus der Herrschaft Blumenegg nieder. Vordeutsche Flurnamen zeugen von den rätoromanischen Altsiedlern. Die Gemeinden Düns und Schnifis sind bereits um 842 als Tuni und Senubio erwähnt. Infolge der Ausdehnung der ursprünglich kleinen Walserkolonien am Dünser- und Schnifiserberg kam es mit der darunter liegenden Stammbevölkerung öfters zu Streitigkeiten um Wiesen-, Weide- und Alprechte und deren Nutzung. Über das Altsiedelland gibt die Katastralmappe vom Jahre 1857 reichhaltigen Aufschluss. Durch Bannwaldvorschriften beengt, änderte sich nämlich kaum etwas an den kleinen rätischen Haufendörfern. Sie waren von eng parzellierten Acker- und Wiesenfluren umgeben. Hangaufwärts in den Bereich der Neusiedler reichten die Viehweiden, der Wald und die Bergmähder.

Man erkennt auch auf der Flurnamenkarte von Dünserberg, dass die Walliser in ein vordem rätisch benanntes, allerdings wenig genutztes Land einzogen. Zum Teil verwendeten sie die alten Bezeichnungen weiter, oder sind inzwischen abgegangen – oder wurden durch neue ersetzt. Die neuen Ausbaufluren dagegen benannten sie nach ihrer typischen Walsersprache: Balma, Bial, Gaden, Gädemli (heute Germli), Geißschlupf, Grindboda, Maisiß, Part, Stock, Ställistöck, Schluacht, Schwang, Soppa, Tristili …

Manchmal auch nach Personennamen: Biescha (Familienname Beischen), Bläsi, Dömeler, Giger, Welti, Hannisberg, Hensler, Hirt. Auch Tätschlin und Löw sind z.B. in Schlins urkundlich mehrfach belegte Familiennamen – dies gilt vor allem bei der Deutung des Hofnamens Leue oder Löwen, wo doch in diesem flachen Hang keine Lawinen zu erwarten sind.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Geschichte der Pfarrei

Die St. Wolfgangs-Kapelle wurde 1426 von den Geschwistern Leonhard und Anna Getzner in Bassig erbaut und 1496 zu Ehren von St. Achatius, St. Antonius und St. Barbara geweiht. Düns und Dünserberg gehörten seit 1340 kirchlich zu Schnifis, was zu Spannungen führte. 1816 wurde ein Vergleich zwischen Schnifis und Düns geschlossen, der die Fronarbeit regelte und eine mögliche Expositur vorsah. Diese wurde schließlich 1823 genehmigt, aber unter der Abhängigkeit vom Pfarrer in Schnifis. Die Gemeinden strebten jedoch nach völliger Loslösung und richteten 1836 ein Bittgesuch an das Landesgericht. 1841 wurde Düns/Dünserberg schließlich zu einer selbstständigen Pfarrei erhoben, unterstützt von Pfarrer Dr. Johann Baptist Leone. Die Bitte wurde von Seiner k.k. Majestät genehmigt und im Dezember 1841 bekannt gegeben. 1842 wurde das Stift Einsiedeln gebeten, die neue Pfarrstelle zu besetzen.

Wolfgangskapelle

Die St. Wolfgangs-Kapelle in Bassig wurde im Jahr 1873 von den örtlichen Familien erbaut, ersetzt eine ältere Kapelle an derselben Stelle. Durch großzügige Spenden erlangte sie ein beträchtliches Vermögen. Während des Ersten Weltkriegs lieh die Kapelle dieses Vermögen dem Staat als Kriegsanleihe, die jedoch nach dem Krieg durch Inflation verloren ging. Dadurch geriet der Bau der Kapelle in Verfall und musste später renoviert werden.

1933 wurde die Kapelle umfassend renoviert, einschließlich des Abrisses und Neubaus des Dachstuhls sowie der Überarbeitung des Turms. Ein neuer Altar wurde installiert, um Messen zu feiern. Die Renovierung wurde größtenteils durch die Fronarbeit der Ortsbewohner, insbesondere der Familien von Bassig, durchgeführt. Fachleute wurden für spezifische Arbeiten hinzugezogen, die aus der Parzellkassa bezahlt wurden. In den frühen 1990er Jahren wurde die Kapelle innen neu ausgemalt und mit neuen Deckenleuchten ausgestattet.

Nach Aufzeichnungen von Gregor Hartmann, Bassig

St. Benediktskapelle

Die St. Benediktskapelle wurde 1886 von den Einwohnern von Bischa erbaut, hauptsächlich durch Johann Jakob Hartmann finanziert. Sie wurde am 11. Oktober 1888 vom Hochwürdigen Abt Basilius I. von Einsiedeln geweiht. Der Altar wurde nach romanischem Muster erbaut und von P. Rudolph Blättler gemalt. Zwei Glocken hängen im Turm, eine geweiht dem hl. Benedikt, die andere ohne Jahreszahl. Während des Zweiten Weltkriegs blieb eine Glocke in Düns, aber 1950 wurde sie zusammen mit einer neuen Glocke in die Kapelle überführt. Die Kapelle wurde 1975 unter der Leitung der Agrargemeinde Dünserberg saniert.

Wirtschaft und Infrastruktur

Mit Stand 2023 sind in Dünserberg 131 Gästebetten, in verschiedenen Beherbergungsbetrieben (Ferienhäuser- und wohnungen, Schutzhütte) gemeldet.

Es gibt einige kleinere Betriebe wie Hofmetzg, Bio-Gemüseanbau mit Hofladen, KFZ-Werkstatt, Installateur und Engergieversorger.

14 landwirtschaftliche Betriebe, hauptsächlich Vieh- und Milchwirtschaft mit Augenmerk auf Direktvermarktung.

Am Älpele steht der ORF Sender Dünserberg, ein 89 Meter hoher Sendeturm für UKW und TV.

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„Ich finde es sehr wertvoll, dass wichtige Geschehnisse einer Gemeinde jährlich in solch einem Rahmen dokumentiert werden, deshalb habe ich diese Tätigkeit vergangenes Jahr sehr gerne von meiner Vorgängerin im Gemeindeamt, Frau Annemarie Hartmann, übernommen.“

Angela Schnetzer - Chronistin der Walserheimat für Dünserberg